LEASINGGESCHÄFTE

Im Sinne der bilanzziellen Darstellung eines Leasinggeschäfts ist zunächst die Frage zu klären, ob die Nutzungsabsicht im Mittelpunkt steht oder ob der Leasingvertrag als solcher nicht vielmehr einem Kreditvertrag gleich kommt.

 

Mietvertrag (operating Lease)

Mietkaufvertrag (finance Lease)

  • Vollamortisationsvertäge
  • Teilamortisationsverträge

 

Vollamortisationsvertäge

  1. Grundmietzeist ist < 40% der betriebsgewähnlichen Nutzungsdauer
  2. Grundmietzeit ist > 90% der betriebsgewöhnlichen Nutzungdauer
  3. günstige Kauf- bzw Erneuerungsoption
  4. Das Leasinggut ist speziell auf die Bedürfnisse des Leasingnehmers ausgerichtet (Spezialleasing)                                    * Ist eines dieser Kriterien erfüllt liegt ein Mietkaufvertrag (finance lease Vertrag) vor

3) Leasingverbindlichkeit

8) Zinsaufwand

an   2) Bank

 

Teilamortisationsverträge

  1. annähernde Übereinstimmung der Grundmietzeit mit betriebsgewähnlicher Nutzungsdauer des Leasinggegenstands;
  2. Chancen und Risiken von Wertänderungen liegen beim Leasinggeber. In der Praxis werden hierfür auch sogennante Andienungsrechte zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer vereinbart.
  3. Wenn eine "gunstige" Kaufoption des Leasingnehmers eingeräumt wurde. Unter günstiger Kaufoption wird ein Betrag verstanden, welcher deutlich unter dem Marktwert des Vermögensgegenstands zum möglichen Ausübungszeitpunkt der Option liegt.
  4. Das Leasinggut ist speziell auf die Bedürfnisse des Leasingnehmers ausgerichtet (Spezialleasing).                                   * Ist eines dieser Kriterien erfüllt liegt ein Mietkaufvertrag (finance lease Vertrag) vor.

7) Leasingaufwand

2) VST

an   2) Bank

 

 

Finance Lease Vertrag

Leasingnehmer:

  • Aktivierung des Barwerts der Leasingraten und gegengleich Passivierung als Leasingverbindlichkeit.
  • Die Erfassung der laufenden Leasingrate teilt sich in einen Tilgungsanteil, der die Verbindlichkeit degressiv reduziert, und einen Zinsanteil, der ergebniswirksam im Finanzergebnis zu erfassen ist.
  • Planmäßige Abschreibung des Vermögensgegenstands.

Leasinggeber:

  • Erfassung des Barwerts der Leasingraten als Forderungen bei gleichzeitiger Erlösrealisierung.
  • Die laufenden Raten sind ebenfalls als Reduktion der Leasingforderung (Tilgungsanteil) sowie als Zinsertrag zu erfassen.
  • Mangels Erfassung des Vermögensgegenstands kann keine Investitionsbegünstigung in Anspruch genommen werden.

Operating Lease

Leasingnehmer:

  • Leasingrate ist ingesamt als Aufwand zu erfassen
  • Somit kein bilanzieller Ansatz des Vermögensgegenstands
  • Mangels Erfassung des Vermögensgegenstands kann keine Investitionsbegünstigung in Anspruch genommen werden.

Leasinggeber:

  • Aktivierung des Leasinggegenstands mit Anschaffungs-bzw. Herstellungskosten.
  • Aufgrund bilanzieller Erfassung können etwaige Investitionsbegünstigungen in Anspruch genommen werden.
  • Laufende Leasingrate ist als Erlös zu erfassen.

 

Sale and Leaseback Transaktionen

Um eine Verbesserung der Eigenkapitalquote zu erreichen, könnte eine Sale-and-Lease-Back-Transaktion vorgenommen werden, wobei der Vertrag so ausgestaltet wird, dass es sich um einen anschließenden Mietvertrag handelt. Mit den erhaltenen Mitteln wird ein Teil des Fremdkapitals getilt.

 

Vor

AV  60    EK  5

UV  40    FK  95

    100      100

 

Nachher

AV   0    EK  5

UV  40    FK  35

    40        40